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Gastbeitrag: Zwei kleine Gedichte zum Sternenhimmel

Wir sind gemacht aus Sternenstaub – We are made of star stuff, sagte der Astrophysiker Carl Sagan. Die Sterne sind der Ursprung der Elemente, der Beginn allen Lebens. Und auch die Inspiration für Kunst und Philosophie. Astronomie ist eine der ältesten Wissenschaften, die Sterne faszinieren uns. Leider wird es immer schwerer, einen Blick in die Sterne zu werfen, denn das Übermaß an künstlicher Beleuchtung verschluckt alle Photonen, die nach lichtjahrelanger Reise bei uns angekommen sind. Vergessen sind sie aber nicht.

Der Dichter Rainer Kirmse aus Altenburg in Thüringen hat mir zwei Gedichte zum Sternenhimmel geschickt, die ich gerne mit allen Nachtfreunden teilen möchte. Hier sind sie:

STERNENFREUNDE

Sie blicken zu Mond und Sternen,
Sind den Planeten auf der Spur;
Reisen zu des Weltalls Fernen,
Wenn auch mit Teleskopen nur.

Unterwegs in finsterer Nacht,
Im Banne der himmlischen Pracht;
Licht aus, Sterne an, klare Sicht –
Viel mehr brauchen sie dazu nicht.

Foto von Skeeze via Pixabay
Foto der Milchstraße

DIE WELT DER STERNE

Deklination und Rektaszension
Bestimmen die Sternposition.
Die Parallaxe indessen
Hilft beim Entfernung messen.

Mehr Erkenntnisse bringt uns dann
Das Hertzsprung-Russel Diagramm.
Der Sterne Aufbau und Wesen
An der Stellung abzulesen.

Wir sehen Sterne Blau und Rot,
Neugeboren, auch kurz vorm Tod;
Oder uns’rer Sonne ähnlich,
Mittelalt und leuchtend gelblich.

Da gibt es Riesen und Zwerge
Verschiedenster Leuchtstärke;
Solisten und Mehrfachsterne,
Recht nah und in weiter Ferne.

All dieser Sonnen Profession
Ist im Innern die Kernfusion.
Eruption und Protuberanz
Sind nur oberflächlicher Tanz.

Sternenheimat sind Galaxien,
Die mit ihnen durchs All zieh’n.
Meist von Planeten umgeben,
Gibt’s ohne Sterne kein Leben.

Sterne sind bis zum Ende
Geburtsort der Elemente.
Nach dem Eisen letzter Gruß,
Machen Sterne damit Schluss.

Für Elemente superschwer
Muss eine Supernova her.
Sterne entsteh’n und vergeh’n,
Das ist im All Normalgescheh’n.
Der Mensch, ein Kind der Sterne,
Betrachtet’s aus der Ferne.

1 Kommentar

  1. Rainer Kirmse , Altenburg

    Ein kleiner Nachtrag zum Sternenlicht,
    mit dem Wunsch nach allzeit klarer Sicht.😉

    EIN STERNENGEDICHT

    Die Sterne, die begehrt man nicht,
    auch nicht Planeten und den Mond.
    Doch wir begehren klare Sicht,
    dass sich unser Himmelsblick lohnt,
    ganz egal, wo man lebt und wohnt.

    Seit Menschen sind auf dieser Welt,
    schauen sie auf zum Himmelszelt.
    Von der Sterndeuter Fantasie
    zur Wissenschaft Astronomie.

    Wir blicken auf die Galaxie,
    der Milchstraße leuchtendes Band;
    wo uns’re Heimat ist am Rand.
    Stern-Reisen sind noch Utopie.

    Sterne entstehen und vergehen,
    das ist im All Normalgeschehen.
    Wir alle kommen von den Sternen,
    wo die Elemente geboren.
    Kein Atom in des Kosmos Fernen
    geht im großen Zyklus verloren.
    So werden in allen Galaxien
    Lebenskeime ihre Kreise zieh’n.

    Uns’re Galaxie ist eine von Milliarden,
    ein Spiralsystem, keine Besonderheit.
    Die Erde hatte die besten Karten,
    hier fand das Leben Geborgenheit.

    Aus toter Materie ging es hervor,
    strebte hin zu höchster Komplexität.
    Die Evolution wirkt als ein Motor,
    der einfach niemals ins Stocken gerät.

    Zahllose Arten entsteh’n und vergeh’n,
    bevor der Mensch betritt die Szenerie.
    Auch dessen Ende ist vorherzuseh’n,
    das ist die kosmische Dramaturgie.

    Am Anfang war der Urknall,
    um uns herum der Nachhall.
    Wie es ablief, weiß Gott allein.
    Ein Fall für Albert Einstein.😉
    Weltbekannt sein Resultat
    E = m c ²

    Das Weltall in Expansion
    Milliarden Jahre nun schon.
    Es sind dabei die Galaxien
    einander rasant zu entflieh’n.
    Da ist keine Wende in Sicht,
    irgendwann geht aus das Licht.

    Dunkle Materie ist rätselhaft,
    dunkle Energie nicht minder.
    Das Wissen ist noch lückenhaft,
    man kommt nicht recht dahinter.

    Es braucht wohl wieder ein Genie,
    gar eine neue Theorie.
    Des Universums Architektur –
    Was ist der Sinn von allem nur?

    Vieles wird man noch ergründen,
    vielleicht bald schon Aliens finden.
    Was auch immer kommen werde,
    nichts geht über Mutter Erde.😉

    Wir sollten auf Erden nutzen die Zeit,
    zum Siege verhelfen der Menschlichkeit.
    Klima und Umwelt schützen, Raubbau beenden,
    das Anthropozän zum Guten wenden.
    Ökonomie und Ökologie im Verein,
    der Blaue Planet wird uns dankbar sein.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus der Skatstadt

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